Im April war die Rolex Replica Deepsea 136668LB eine der meistdiskutierten Uhren von Watches & Wonders. Die Deepsea war schon immer die größte und kühnste Taucheruhr von Rolex (bis die 50 mm breite Deepsea Challenge 126067 herauskam, aber das ignorieren wir jetzt mal). Sie übernimmt die ikonischen Designcodes der Submariner und macht sie bis zu 3.900 m wasserdicht. Warum also die ganze Aufregung? Nun, weil Rolex sie im Gegensatz zu früher aus massivem 18-karätigem Gelbgold hergestellt und im Wesentlichen ein richtiges Tauchgewicht für das Handgelenk geschaffen hat! Nach einigen Monaten des Nachdenkens dachte ich, es wäre an der Zeit, mich mit diesem 320 Gramm schweren Uhrenmonster auseinanderzusetzen.
Es gibt Uhren, die einem sofort Sinn machen, wenn man sie sieht, und es gibt Uhren, die überhaupt keinen Sinn machen, die man aber trotzdem liebt. Und dann gibt es die Kategorie der Uhren, bei denen es weder Kopf noch Zahl gibt und die einen Raum voller Uhrenliebhaber schneller spalten kann als die Datumsposition auf einem Zifferblatt. Manche lieben sie, manche hassen sie, und hier bin ich und versuche, in all dem eine Logik zu finden. Die Deepsea 136668LB ist so eine Uhr. Bei der Veröffentlichung waren die Meinungen ziemlich einstimmig, und als ich die Uhr auf dem Papier beurteilte, ging es mir genauso. Die Frage „Aber warum?“ ging allen durch den Kopf.
Mit einer Breite von 44 mm ist die Deepsea bereits eine große Uhr. Hinzu kommt noch eine Höhe von 17,7 mm, und schon wird sie gigantisch. Wenn man sie dann noch komplett aus Gelbgold fertigt und sie monströse 320 Gramm auf die Waage bringt, wird das Tragen zu einer echten Herausforderung! Und ehe man sich versieht, hat man einen unproportionalen linken Arm wie Rafael Nadal! Ich bin mir durchaus bewusst, dass man einiges an Kraft braucht, um auf 3.900 Meter Tiefe zu tauchen, wo der hydrostatische Druck bei fast 380 atm liegt (zum Vergleich: auf Meereshöhe beträgt er 1 atm). Niemand wird das außerhalb eines richtigen Tauchboots wie der Deepsea Challenger (hey, was steckt in einem Namen!) überleben. Und ganz ehrlich, 99 % aller Taucheruhren werden nie tiefere Tiefen erreichen, sagen wir mal ein Schwimmbad oder ein spontanes Schnorchelabenteuer im Meer während der Sommerferien.
Rolex und viele andere Marken und Leute werden behaupten, dass eine Uhr unbedingt so groß sein muss, um solchen Belastungen standzuhalten, und damit haben sie natürlich in gewisser Weise recht. Auf den ersten Blick klingt sie jedoch nach etwas extrem Großem und Schwerem und fast unbequem zu tragen. Dreihundertzwanzig Gramm sind eine Menge Gewicht für eine Uhr. Zum Vergleich: Eine Rolex Submariner aus Oystersteel wiegt je nach Länge des Armbands etwa 160 Gramm. Eine Sea-Dweller aus demselben Material wiegt kaum mehr.